Lesung: Johannes Silberschneider - Wos'n do lous?

Johannes Silberschneider liest aus dem Werk von Karl Klucsarits Wos’n do lous? – Sagen Sie einfach Durchlaucht zu mir „71958” oder die Jäger der Moorhühner. Es war wohl schon immer so. Eine stets spürbare Neugier dem Leben gegenüber war eine starke Grundlage für mein Überlegen und Handeln. Aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie, deren patriarchisches Oberhaupt in Form meines so gar nicht liberal denkenden Vaters keine, auch nur geringe Abweichung vom Normdenken zuließ, kam es schließlich, wie es wohl kommen musste. Nach dem frühen Tod meines Vaters sprengte ich die Ketten und eine völlig neue Selbstständigkeit ließ dann eine totale neue Ausrichtung zu. Plötzlich war ich ein Suchender geworden, der wusste, dass das noch nicht alles gewesen sein konnte. Es begann ein Leben voll von neuen Wertvorstellungen und Prinzipien. MEIN Leben. Man sagt, die Summe des Erlebten macht ein Leben aus. Mag sein. Aber eine Einsicht habe ich ganz klar erlangt: Der Weg ist das Ziel. Ich merkte mit der Zeit und den Jahresringen meiner Lebensart, dass ich viel erlebt hatte. Und doch kam der Drang, diese Abenteuer aufzuschreiben, erst viel später. Noch später dann, das alles zu teilen und jene, denen es auch so oder so ähnlich geht, Mut zu machen. Habt ein wenig Geduld, denn eines weiß ich inzwischen genau: Es geht immer weiter. Ich wollte meine Erlebnisse immer irgendwann einmal niederschreiben. Diese Episoden, so lustig sie auch scheinen mögen, waren sie doch auch oft durchaus von ernstem Hintergrund hervorgegangen….Lange habe ich gewartet auf den Moment, in dem ich mich an die Arbeit machte. Aber er kam. Und dann war alles plötzlich ganz einfach. Ich habe diese Bücher, eigentlich „Büchlein“, ganz leicht geschrieben. Zumal ich nur die Wahrheit geschrieben habe. Eine Wahrheit, in der sie sich, das weiß ich, doch das eine oder andere Mal selbst erkannt haben. Man sagt, die Wahrheit ist immer einfach. Gibt es doch nur eine…